Verabschiedung der Vizepräsidentin der GJU Prof. Dr. Dorit Schumann

Prof. Dr. Dorit Schumann von der Hochschule Fulda war drei Jahre lang als Vizepräsidentin für Internationales an der GJU tätig. Ende Juni 2019 wurde sie nun an der GJU verabschiedet; ab Oktober übernimmt sie an der Hochschule Trier das Amt der Präsidentin.

Verabschiedung von Prof. Dr. Dorit Schumann durch die GJU v.l.n.r. der ehemalige GJU-Präsident Natheer Abu-Obeid, GJU Vize-Präsident Prof. Dr. Atef Kharabsheh, Prof. Dr. Dorit Schumann und GJU-Präsidentin Prof. Dr. Manar Fayyad

Kurz nach Ihrer Rückkehr nach Deutschland blickt Dorit Schumann im Interview mit dem GJU-Projektbüro noch einmal auf Ihre intensive Zeit in Jordanien und die Entwicklung der GJU zurück.

Frau Schumann, was macht die Deutsch-Jordanische Universität (GJU) für Sie als Hochschule so besonders?

Die GJU macht natürlich besonders, dass sie gelebte transnationale Bildung ist: Es geht um interkulturelle Erfahrungen in beide Richtungen – mit dem Deutschlandjahr für alle GJU-Studierenden und der Möglichkeit für deutsche Studierende nach Jordanien zu gehen und an der GJU zu studieren. Im Mittelpunkt steht also immer, den interkulturellen Austausch zu fördern und transnationale Bildung auf höchstem Niveau zu leben. Das macht die GJU für mich so besonders.

Gab es in den vergangenen drei Jahren Ihrer Vizepräsidentschaft an der GJU einen besonders prägenden Eindruck bzw. ein besonders prägendes Ereignis?

Das ist eine sehr schwierige Frage, weil es so viele prägende Eindrücke und Ereignisse gab. Es ist nahezu unmöglich, jetzt ein einziges Ereignis oder einen singulären Moment zu benennen… Ich kann die Frage tatsächlich nicht beantworten, weil ich dadurch alle Momente der vergangenen Jahre, die ich nun nicht in den Vordergrund stelle, klein machen würde.

Was ich aber vielleicht benennen kann, ist die Gastfreundschaft und die Herzlichkeit der Menschen an der GJU und in Jordanien insgesamt. Das ist nicht so sehr ein Moment oder Ereignis, aber es ist auf jeden Fall etwas ganz Besonderes, was die Menschen und die GJU ausmacht und mich sehr stark geprägt hat.

Welche drei Schlagworte beschreiben Jordanien aus Ihrer Sicht am besten?

Auf jeden Fall die schon erwähnte große Gastfreundschaft, zudem Flexibilität und als Farbimpression „bunt-beige“. Das sagt viel aus, oder? (lacht)

Was bedeutet nach drei Jahren als Vizepräsidentin in einem gelebten TNB-Projekt ganz konkret transnationale Bildung für Sie?

Die Besonderheit an der GJU ist ja sicherlich, dass man dort allen GJU-Studierenden die deutsche Sprache intensiv vermittelt und das Deutschlandjahr grundsätzlich überhaupt nicht in Frage stellt. Das sind ganz wichtige Grundpfeiler, damit Transnationale Bildung funktioniert. Zudem findet transnationale Bildung nicht ausschließlich auf der Ebene der Studierenden statt, sondern wird auf allen Ebenen an der GJU gelebt: Bei den Lehrenden, bei den Mitarbeitenden, im Präsidium  und bei den Studierenden – und dies natürlich immer in beide Richtungen. Nur so kann dieses interkulturelle Erleben tatsächlich erfolgreich mit dem Bildungsauftrag der Universität verknüpft werden.

Was war aus Ihrer ganz persönlichen Sicht die größte Errungenschaft an der GJU in den vergangenen drei Jahren?

Die größte Errungenschaft war für mich, dass wir es gemeinsam mit der Projektleitung und dem Projektbüro an der Hochschule Magdeburg-Stendal geschafft haben, für die nächsten vier Jahre wieder einen TNB-Antrag mit einem beachtlichen Mittelumfang und den dort vorgesehenen zentralen Maßnahmen und Themen erfolgreich auf den Weg zu bringen. Ich glaube, dass ist tatsächlich die größte Errungenschaft, weil die GJU als Universität mit gelebter transnationaler Bildung sonst nicht in dieser so charakteristischen Form fortbestehen würde.

Als zweite Errungenschaft, die aus meiner Sicht nicht ganz so stark wie der TNB-Antrag herausragt, aber doch einen ganz essenziellen Erfolgsmoment für die GJU darstellt, möchte ich die gemeinsame Absichtserklärung (Memorandum of Unterstanding) zwischen der GJU und der Hochschule Magdeburg-Stendal als Trägerin des TNB-Projekts zur Berufung deutscher Professuren nennen. Durch sie haben wir die Möglichkeit Full Professoren aus Deutschland and die GJU zu berufen.

Bevor wir mit dem Interview schließen, möchten wir Sie bitten, die folgenden Sätze für uns zu vervollständigen:

Der Hochschulalltag an der GJU ist… voller Emotionen!

Lehren an der GJU ist… gelebte Interkulturalität!

Das Deutschlandjahr der GJU-Studierenden ist… unverzichtbar!

Wohnen in Amman ist… bunt-beige!

Freizeit in Jordanien ist… voller Wanderungen.

Ein repräsentativer Botschafter Jordaniens ist für mich… ein Kamel, weil es freundlich und sowohl als lebendiges Tier als auch als variantenreiches Souvenir in Jordanien sehr präsent ist. Es kann Jordanien somit in unterschiedlichen Schattierungen präsentieren.

An Jordanien werde ich am meisten vermissen… das Arabische mit allen Gerüchen, dem Essen, den Menschen und den Farben – und dem Muezzin. Er gehört natürlich auch zum Arabischen dazu!

Der Sprung von Amman nach Trier… geht viel schneller als vorher gedacht!

Ihre abschließende Botschaft?

Ich möchte mich ganz herzlich bei Rektorin Anne Lequy als Projektleiterin, beim gesamten Projektbüro, beim Deutschen Akademischen Austauschdienst, bei allen Partnern in Deutschland und Jordanien und natürlich bei allen Kolleginnen und Kollegen der GJU für die hervorragende Zusammenarbeit in den letzten drei Jahren bedanken!

Diesen großen Dank geben wir uneingeschränkt an Frau Schumann zurück! Wir freuen uns, dass Frau Schumann als neue Präsidentin der Hochschule Trier – und damit einer wichtigen deutschen Partnerhochschule der GJU – dem TNB-Projekt und der der gesamten GJU erhalten bleibt. Für ihre neue Tätigkeit ab Oktober wünschen wir ihr viel Freude und Erfolg!

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